Urlaub ohne Koffer – unsere Ausflugsserie: die Weilbacher Kiesgruben

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30.05.2023

Heute begeben wir uns quasi in das Herz des Regionalparks RheinMain: Die Weilbacher Kiesgruben bei Flörsheim mit dem Besucherzentrum und dem Naturschutzhaus sind der Mittelpunkt des Regionalparks und eines der seiner beiden Portale (neben dem beim Wetterpark in Offenbach). Bei unserer heutigen Folge in der Serie „Urlaub ohne Koffer“ stellen wir  das Regionalpark Portal Weilbacher Kiesgruben vor.

Früher ähnelte das Gebiet einer zerklüfteten Mondlandschaft. Kies- und Sandabbau hatten massive Spuren in den „Weilbacher Kiesgruben“ im Main-Tanus-Kreis hinterlassen. Anfang der 1980er Jahre wurde begonnen, das zerstörte Gelände zu rekultivieren, einige Gruben zu verfüllen und die einstige Mülldeponie des Kreises zu schließen. Seit 1991 beherbergt die frühere Schaltzentrale der Müllentsorgung das Naturschutzhaus Weilbacher Kiesgruben. Mit dem benachbarten, 2011 eröffneten Besucherzentrum ist es heute der Anlaufpunkt für Kindergartengruppen, Schulklassen und Familien, Wandernde sowie Radfahrende. Von dort aus können sie in das weitläufige Gelände aufbrechen, um auf anschauliche Art und Weise etwas über ökologische Themen zu erfahren oder im Naherholungsgebiet der Hektik der Stadt zu entfliehen.

Die Weilbacher Kiesgruben sind „die Keimzelle“ des Regionalparks RheinMain, der dort Anfang der 1990er Jahre seinen Anfang nahm. Stück für Stück ist seitdem ein Netz aus bislang 550 Kilometer Regionalparkrouten mit über 300 Erlebnispunkten entstanden (siehe Teil über den Regionalpark). Einen erlebnisreichen Einstieg in die Rhein-Main-Region bietet das Regionalpark Portal Weilbacher Kiesgruben, das am Kilometer 20,5 der Rundroute einen wichtigen Start- oder Etappenpunkt für Wanderer und Radfahrer darstellt. Die Besuchenden erwartet ein Informationszentrum, Ausstellungen, Spielmöglichkeiten, ein Aussichtsturm, ein kleiner Teich, reizvolle Spazierwege und das Gasthaus „Zum Wilden Esel“.

Vor allem lohnt es sich, die angrenzende Kiesgrubenlandschaft zu erkunden. Das Gelände ist zum Entdecken und Beobachten angelegt. Zu Fuß oder per Pedale können sich Ausflügler auf den Weg durch das Gelände machen. Unterschiedliche Spaziergänge durch die rekultivierten Weilbacher Kiesgruben bieten Einblicke in das Spannungsfeld zwischen industrieller Nutzung und Rekultivierung, der Entstehung neuer Biotope sowie der Beobachtung seltener Tiere samt einer kleinen Herde von Wildeseln. Direkt neben dem Besucherzentrum beginnt der Naherholungsbereich – eine ehemalige Kiesgrube, die wieder aufgefüllt und mit einheimischen Bäumen und Sträuchern bepflanzt wurde. Spannend für die Kinder ist die langgezogene Kletterwand. Seil oder Gurt werden nicht benötigt. Denn die Kletternden auf dem Felsen bewegen sich nur in ungefährlicher Absprunghöhe. Für Spiel und Spaß sorgen zudem der Stelen-Parcours, der zum Balancieren einlädt, der Barfußpfad und der große Sandspielplatz, wo die Kleinen selbst mal Sand abbauen können. Und wer die Aussicht auf das Gelände, den Taunus, den Flughafen und die Skyline Frankfurts in der Ferne genießen möchte, der ersteigt den daneben aufragenden Aussichtsturm. 2012 wurde der 41 Meter hohe Regionalpark-Turm eröffnet, dessen auffälligen Turmspitzen von weithin zu sehen sind. Die nach Südosten aus dem Turm herausragende Aussichtsplattform wird nach 170 Stufen erreicht. In ihren Boden ist eine Glasplatte eingelassen. Neben dem Turm und dem Spielplatz ist zudem der Startpunkt für den im Herbst 2021 eröffneten Fitness-Trail, der zu mehr Bewegung in der Natur einlädt. Er ist 1300 Meter lang und umfasst drei Stationen für 15 Übungen mit dem eigenen Körpergewicht.

Die unterschiedlichsten Expeditionen können vor allem die Kinder im Naturlehrgebiet unternehmen – eine offen gelassene Kiesgrube mit zahlreichen Feucht- und Trockenbiotopen. Mit Keschern ausgerüstet, entdecken sie die Teiche, wo sich Wechsel- und Kreuzkröten, Molche, Grünfrösche, Libellen und andere Wasserinsekten angesiedelt haben. Vom Beobachtungssteg aus ist in aller Ruhe das spannende Leben in dem Gewässer zu verfolgen. Verschiedene Pfade durch das Naturschutzgebiet ermöglichen der Natur auf der Spur zu sein. So führt beispielsweise der Silberseepfad zu Beobachtungspunkten. Hier leben seltene Tiere wie die Rohrweihe, die Wechselkröte und die unter Artenschutz stehenden Wildesel zusammen mit Kaschmirziegen.

Das angrenzende Naturschutzzentrum bietet ein umfangreiches Bildungsangebot für Schulklassen und Kindergärten sowie ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm, das neben Fortbildungen und Workshops für Fachleute auch Familien- und Ferienangebote, Exkursionen und Vorträge beinhaltet. Und zu guter Letzt können die Besucher am Ausgangspunkt ihres Ausflugs in das „Gasthaus zum Wilden Esel“ einkehren, das sich im Besucherzentrum befindet und mit einer großen Sommerterrasse direkt am Teich lockt.

 

Infokasten:

Besucherzentrum:

Regionalpark RheinMain

Frankfurter Straße 76

65439 Flörsheim am Main

E-Mail: information@regionalpark-rheinmain.de

Tel: 06145/936 3620

Öffnungszeiten Besucherzentrum: Dienstag bis Donnerstag 10 bis 17 Uhr, Freitag bis Sonntag sowie feiertags sind von 10 bis 18 Uhr Gästeführer an der Infotheke anwesend.

Öffnungszeiten Turm: montags geschlossen; Apr-Sep 10 bis 21 Uhr / Okt-März 10 bis 17 Uhr. Eintritt frei

Kontakt Naturschutzhaus:

Tel: 06192 / 9901-80

E-Mail: info@naturschutzhaus-mtk.de

Öffnungszeiten Naturschutzhaus: Montag bis Donnerstag 9 bis 16.30 Uhr, Freitag 9 bis 13 Uhr

https://www.vhs-mtk.de/naturschutzhaus/

www.weilbacher-kiesgruben.de

https://www.regionalpark-rheinmain.de/regionalpark-ausflugsziele/regionalpark-portal-weilbacher-kiesgruben/

 

Anfahrt:

mit dem Fahrrad: Auf ausgeschilderten Regionalpark-Radrouten aus allen Richtungen.

mit öffentlichen Verkehrsmitteln:

Bus 820 vom Bahnhof Flörsheim – Haltestelle „Weilbach, Regionalpark“

oder Bahnhof Eddersheim (S1 Offenbach-Wiesbaden), dann zu Fuß Richtung Weilbach, direkt nach dem Wäldchen rechts und der Ausschilderung „Naturschutzhaus“ folgen (40 Minuten)

Anfahrt mit dem Auto: A66 Frankfurt-Wiesbaden bis Abfahrt Hofheim / Flörsheim-Weilbach, weiter Richtung Hattersheim, Einfahrt rechts an der L3265 Weilbach-Hattersheim. 

 

Sonja Thelen, Unternehmenskommunikation